Montag, 04 November 2024

 


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Seckenheim: Anlässlich des Ortsjubiläums weitere Führung mit interessanten Informationen zur Geschichte / Diesmal das Verhältnis zu Baden als Thema

Seckenheimer „müssen immer Opposition machen“ 


Rund 80 Interessierte nahmen an der historischen Führung teil.
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Es waren rund 80 Frauen und Männer, die sich für eine historische Führung anlässlich "1250 Jahre Seckenheim" interessierten. Diesmal war Seckenheims badische Zeit das Thema, das Wilhelm Stamm ebenso versiert wie unterhaltsam erläuterte.
Als es 1848/49 um die Revolution ging, da hatte sich Stamm einen Experten eingeladen. Hans-Joachim Hirsch vom Mannheimer Stadtarchiv erläuterte eine Reihe interessanter Fakten, über die er bereits bei der Enthüllung der historischen Tafel am "Engel" äußerst sachkundig referiert hatte.
Ausgangspunkt der Führung war das Wirtschaftsgebäude des Schlosses. Hier lebte ein Mann, der mit der Industriealisierung auf Seckenheimer Gemarkung zu tun hatte: Friedrich Espenschied. Er hatte das Schloss von Franz Xaver von Babo 1867 gekauft und wohnte als Chef der Steinzeug (heute Friatec) bis 1890 in diesem Haus. Später wurde es von der Edinger Aktienbrauerei, 1920 von der Gemeinde Seckenheim übernommen und mit der Eingemeindung 1930 an die Stadt Mannheim abgegeben.
Auch an die Ansiedlung diverser Industriebetriebe "auf dem Sand" erinnerte Stamm sowie an den damit verbundenen drastischen Bevölkerungsanstieg im Seckenheimer Nebenort am Rhein, der später als "Rheinau" der Stadt Mannheim per badischer Regierungsverordnung zugeschlagen wurde.
Bei der nächsten Station, der katholischen Kirche, kam die Rede auf den Friedhof. Die badische Regierung hatte durch das Bezirksamt Schwetzingen verlangt, dass Seckenheim die Bestattungen außerhalb des Ortes zu tätigen habe. Trotz dieser Anordnung und der Schaffung eines Geländes ab 1844 am Bernauer Buckel (heutiger Friedhof), wurde rund um die Kirche weiter begraben.

Streitpunkt Friedhof

Die Behörden attestierten den Seckenheimern: Sie "müssen immer Opposition machen, hinsichtlich der Lebenden wie der Toten". Erst nach einer drastischen Order, so Stamm, wurde der neue Friedhof Ende September 1846 eingeweiht. Beliebt war der "neue" lange nicht.

An dieser Stelle ging Stamm auf die simultane Nutzung der Kirche ein, die 1869 mit dem Bau der evangelischen Erlöserkirche endete, den Abriss der im 18. Jahrhundert erbauten "Zeller-Kirche" und den Neubau der neobarocken katholischen Pfarrkirche nach sich zog.

Über den Heumarkt, der mit dem Bau des Neckarkanals und der Brücke seine Bedeutung für immer verlor, wandte sich die Gruppe der Neckarmauer zu, die zum Schutz vor Hochwasser bereits vor 1784, also dem Jahr des großen Eisgangs, errichtet worden war.

In der Badischen Zeit wurde 1823/24 die Erhöhung des Dammes von der heutigen Brücke bis zur Lauerstraße vorgenommen. Am Wörthel, entlang des Ortsteils Hunsrück, wurde dann 1826 das letzte 400 Meter lange Teilstück gebaut.

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© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 11.05.2016

 


Impressionen der Führung: Bilder Förderverein historisches Seckenhein e.V.

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